Can Dündar
Can Dündar ist türkischer Journalist, Kolumnist und Dokumentarfilmer. Bis August 2016 arbeitete er als Chefredakteur der Tageszeitung Cumhuriyet in Istanbul. Im November 2015 wurde er verhaftet, nachdem die Zeitung Aufnahmen veröffentlichte, die belegten, dass der türkische Geheimdienst MİT Waffen an syrisch-islamistische Kämpfer schickte.
Als eine der bekanntesten Figuren in den türkischen Medien hat Dündar für mehrere Zeitungen geschrieben, zahlreiche Fernsehprogramme für den staatlichen Sender TRT und verschiedene private Kanäle wie CNN Türk und NTV produziert und mehr als 20 Bücher veröffentlicht.
Dündar ist Träger des International Press Freedom Award des Komitees zum Schutz von Journalisten. 2016 wurde Can Dündar mit Erdem Gül von der Leipziger Medienstiftung, dem federführenden Partner des Europäischen Zentrums für Presse- und Medienfreiheit, mit dem Preis für die Freiheit und Zukunft der Medien ausgezeichnet. Seit Juni 2016 lebt er im deutschen Exil, mit einem Haftbefehl gegen ihn in der Türkei.
Am 6. Mai 2016 wurde ein Attentat vor dem Istanbuler Gerichtsgebäude auf ihn verübt, wo Dündar sich gegen Verratsvorwürfe verteidigt hatte. Der Täter wurde von Dündars Frau und einem Abgeordneten aufgehalten, mehrere Reporter konnten den Angriff bezeugen. Am selben Tag wurde Dündar zu fünf Jahren und 10 Monaten Haft verurteilt wegen „Preisgabe geheimer Informationen des Staates“.
Er ist verheiratet mit Dilek Dündar, das Paar hat ein Kind. Can Dündar ist Ehrenbürger von Paris und derzeit Chefredakteur von #ÖZGÜRÜZ