Kinder in Syrien: Im Klassenzimmer der Diktatur
Sie drängt sich mit anderen Kindern auf einer viel zu engen Holzbank zusammen, über ihr die allmächtige Präsenz des syrischen Diktators Hafiz al-Assad – das ist die prägende Erinnerung von Diala Brisly an ihre Schulzeit. „Er hat sich selbst zu einer Ikone erhoben. Er war überall“, sagt die syrische Künstlerin. „Es war wirklich beängstigend. Auf der Straße, im Klassenzimmer und den Universitäten – überall war sein Foto.“
Ob in Nordkorea, der Sowjetunion oder dem Iran – totalitäre Regime vereinnahmen Schulen und machen sich die Bildung zu eigen. Denn: Wer die Köpfe der Kinder beherrscht, dem gehört die Zukunft eines Landes. Fahnenappelle, Paraden und Uniformen sind schon seit Jahrzehnten Teil des syrischen Bildungssystems, erst unter dem Diktator Hafiz Assad, jetzt unter seinem Sohn Bashar. Je jünger die Kinder sind, desto verwundbarer sind sie für die Indoktrinierung. Von klein auf verinnerlichen sie Gehorsam und Pflichterfüllung.
In Syrien soll Bildung nicht das Potenzial von Kindern und Jugendlichen fördern. Die Schulen dienen dem Machterhalt des Regimes.
Zur Graphic Novel geht es hier!